Clara de Boom (962 – 1004)

Es gibt grundlegend zwei Arten von Menschen: die, die den tierischen Sinnen folgen und die, die dem entfliehen und über sich hinaussteigen. Deswegen stört mich auch die Bezeichnung „menschlich“. In der Gesellschaft wird menschlich als etwas Gutes gesehen, doch dies kommt darauf an, welche Art des Menschen man als Mensch bezeichnet.

Menschen im natürlichen Sinne sind im Endeffekt auch wie Tiere: sie wollen überleben, anderen überlegen sein, herrschen und besitzen. Nach dieser Definition wäre es menschlich, Menschen zu töten, um sich durchzusetzen oder auch nur Menschen runterzumachen, um aufzusteigen. Dieses Menschlich hat aber nichts mit dem Begriff von Menschlich zu tun, wie wir ihn tagtäglich benutzen.

Aber was ist dann ein Mensch, der der Definition folgt, die man alltäglich benutzt? Wenn der erste Mensch natürlich ist, dann muss dieser ja unnatürlich sein.

Ich würde nicht unnatürlich sagen, ich werde herausgebildet sagen. Während der natürliche Mensch, den ich Homo naturalis nenne, handelt der herausgebildete Mensch, der Homo novus, sozial und nicht stark egozentrisch. Natürlich hat der Homo novus Bedürfnisse und Wünsche, aber er handelt nicht ausschließlich egoistisch.

Doch wie kommt es dazu, dass man ein Homo novus oder ein Homo naturalis ist? Ist es eine Entscheidung oder eine Angeborenheit?

Es ist schwer, eine Antwort zu dieser Frage zu finden. Selbst ich bin noch nicht so weit. Man kann nur bestimmen, was man ist.


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